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Zur Kur im Bad Lützelau

 Der bis heute berühmteste Stadtschreiber von Luzern, Renwart Cysat, kurte Mitte des 16. Jahrhunderts mit seiner Familie regelmässig für fünf Wochen im Bad Lützelau. Die Lützelau war bekannt für ihre Heilquelle. 1481 wurde sie urkundlich erstmals erwähnt. Cysat schrieb, dass das Wasser Gold, Kupfer und Alaune führe und etwas wenig Schwefelgeschmack hätte. Das Wasser habe eine stark erwärmende Temperatur. Zudem sei auch das südliche Gefilde angenehm. Allerdings zerstörte 1659 ein Bergsturz von der Wilenfluh das Bad Lützelau und begrub das Gasthaus sowie die Kapelle unter sich. Aber man ging noch lange Zeit zu dieser Quelle, um dort Wasser zu holen, auch wenn es eine Kaltquelle war.
Die Lützelau war schon immer ein attraktiver Ort für einen Halt, führte doch der Kirchweg von Vitznau nach Weggis an der Lützelau vorbei. Als 1865 die Fahrstrasse erstellt wurde, gewann sie weiter an Bedeutung. Schliesslich munkelte man 1872, dass die Eisenbahn ihre Gotthardroute eventuell über Küssnacht - Weggis - Brunnen führen könnte. Der Gemeindeammann Alois Zimmermann sah sich wohl mit ein paar anderen Weggiser bereits im Geld schwimmen. Sie erwarben die Lützelau, denn die Lützelau hätte eine Bahnstation werden können. Aber eben: es wurde nichts daraus. 1912 wurde immerhin wieder ein Restaurant Bad Lützelau eröffnet. Ob die Eisenbahn den Dörfern gutgetan hätte, sei dahingestellt. Schade ist es jedenfalls, dass Weggis gerade im Wellness-Zeitalter nicht mehr über eine Heilquelle verfügt.

Inventarnummer 11799, K008 / Karin Bernath