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Kleines Juwel am See - mit Schleiereulen

Ärztliche Hausbesuche führten den Dorfarzt Alois Knüsel ins Chalet Edelweiss an der Gotthardstrasse 51. Ihn und seine Patienten, das Ehepaar Zimmermann, verband aber noch etwas, nämlich die Leidenschaft für Vögel. Das Ehepaar Zimmermann konnte etwas Besonderes bieten: Bei ihnen hausten Schleiereulen. Die Liebe zu seinen Schleiereulen war so gross, dass das kinderlose Ehepaar sein Haus Alois Knüsel mit der Auflage verkaufte, den Schleiereulen ein Wohnrecht im Hohlkasten an der ostseitigen Giebelverblendung zu gewähren.
Alois Knüsel vermietete das Chalet Edelweiss. Die Jahre zehrten aber am 1891 erbauten Haus - es wurde 1967 letztmals renoviert. Ob sich eine Renovation noch rentierte? Zum Glück hat der frühere Dorfarzt und Besitzer des Chalet Edelweiss im Jahr 2016 an einer Führung auf der Rigi teilgenommen. Er lernte dabei Benno Vogler, den für Weggis zuständigen Gebietsdenkmalpfleger, kennen. Das Gespräch kam in Gang, man trank einen Kaffee miteinander und man kam auf das Chalet Edelweiss zu sprechen.
Benno Vogler sah sich in der Folge das Chalet an und war überzeugt, dass es wert war zu renovieren. Bald danach wurde das Haus unter Aufsicht der Denkmalpflege sorgfältig renoviert. Heute handelt es sich um das älteste inventarisierte Chalet im Kanton Luzern. Die Denkmalpflege spricht in ihrem Bericht vom November 2018 von einem „kleinen Juwel am See“.

 

Inventarnummer 13104, digitales Archiv / Karin Bernath